Du möchtest einen neuen kätzischen Mitbewohner mit deiner bereits vorhandenen Katze vergesellschaften, aber stößt dabei auf taube Katzenohren? Wann eine Katzen Zusammenführung als gescheitert gilt, was gute und was schlechte Zeichen sind und welches Verhalten ganz normal ist, kannst du hier nachlesen.
Gute Vorbereitung ist entscheidend
Um eine erfolgreiche Zusammenführung mehrerer Katzen überhaupt erst möglich zu machen, ist der erste wichtige Schritt die richtige Auswahl der Artgenossen. Gleich und gleich gesellt sich gern: die Tiere sollten einen ähnlichen Charakter und ein ähnliches Temperament mitbringen.
Auch was das Alter betrifft, eignen sich Katzen ungefähr gleichen Alters am besten für ein gemeinsamen Zusammenleben. Junge Racker sind alten und gemütlichen Katzen in der Regel zu anstrengend und die Oldies umgekehrt nicht der wünschenswerte Spielpartner.
In deinem Zuhause sollten alle Katzen ihre eigenen Rückzugsmöglichkeiten haben und pro Katze eine Katzentoilette zur Verfügung stehen, die mindestens einmal am Tag gereinigt wird. Die Futterplätze der Katzen sollten zumindest anfangs an getrennten Orten aufgestellt sein.
In den ersten Tagen gibst du der neuen Katze am besten die Möglichkeit ihr neues Heim alleine, ohne die andere Katze, zu erkunden und das Stück für Stück bzw. Raum für Raum. Die erste Begegnung kann dann zum Beispiel erfolgen, wenn der neue Mitbewohner in der Transportbox sitzt und die „Altkatze“ in den Raum gelassen wird. So können erste Rangeleien vermieden werden.
Was ist normal bei einer Katzen-Zusammenführung?
Eine Katzenzusammenführung bedeutet in der ersten Zeit fast unweigerlich für alle Beteiligten Stress. Deine bereits ansässige Katze entdeckt einen Eindringling in ihrem Revier und der Neuankömmling ist einer Menge neuer Reize ausgesetzt – noch dazu wird er möglicherweise wenig freundlich begrüßt.
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Mit der Frage wann oder ob die Katzenzusammenführung gescheitert ist, musst du dich aber ganz bestimmt nicht in den ersten Tagen beschäftigen. Die erste Eingewöhnungsphase kann nämlich gut und gerne Tage bis sogar Monate dauern. Aber was ist denn nun normal bei einer Katzenzusammenführung?
Fauchen, Katzenbuckel, Scheinangriffe oder auch wilde Raufereien. Solange dabei keiner ernsthaft verletzt wird, ist alles im Rahmen. Katzen haben ein ausgeprägtes Revierverhalten und müssen erst einmal die Rangordnung festlegen.
Natürlich können Nackenbisse, lautes Fauchen und Schreien durchaus besorgniserregend wirken, aber auch wenn es schwerfällt: abwarten. Das soll allerdings nicht heißen, dass insbesondere die allerersten Begegnungen unbeaufsichtigt stattfinden dürfen.
Viel eher sollte man sich hierfür Zeit nehmen und sich, wenn möglich, auch Unterstützung besorgen. Wenn doch ein Eingreifen notwendig ist, sind vier Hände besser als zwei. Um diese zu schützen, kann beispielweise eine Decke parat gehalten werden, im Falle der Notwendigkeit einen ernsteren Katzenkampf trennen zu müssen.
Aber keine Sorge, auch das muss noch lange nicht bedeuten, dass die Katzenzusammenführung endgültig gescheitert ist.

Schlechte Zeichen einer Katzenzusammenführung
Wann eine Katzen Zusammenführung gescheitert ist, lässt sich nicht immer klar sagen. Alle Voraussetzungen wurden erfüllt, aber Harmonie ist auch nach Monaten noch keine in Sicht? Einen fixen Zeitraum, nach dem eine Katzenzusammenführung als gescheitert betrachtet werden muss, gibt es nicht. Nach mehreren Monaten sollte sich die Situation jedoch allermindestens entspannt haben.
Schlechte Zeichen einer misslungenen Zusammenführung der Katzen sind recht offensichtlich. Entweder eine Katze oder beide reagieren nach wie vor mit Fauchen oder Angriffen aufeinander. Eine Katze könnte die andere auch soweit unterdrücken, dass diese schon völlig verängstigt ist und sich nur noch zurückzieht.
Vielleicht zeigt eine der Katzen auch akute Stressbewältigungssymptome, wie krankhaftes Putzen, urinieren außerhalb der Katzentoilette oder weißt gar Verletzungen von Kämpfen auf. Sobald die Gesundheit einer oder beider Katzen gefährdet ist, braucht es professionelle Hilfe oder die dauerhafte Trennung.
Nur einige Beispiele möglicher harmoniestiftender Maßnahmen sind positive Konditionierung z.B. durch Leckerlis, die Gewöhnung an den Geruch der anderen Katze durch das Austauschen von Gegenständen oder Pheromon-Duftstecker zur allgemeinen Beruhig der Katzen.
Wenn alle Maßnahmen keine Veränderung herbeigeführt haben, kann ein Tiertrainer oder -psychologe vielleicht zum erwünschten Erfolg verhelfen. Aber selbst Experten können keine Wunder wirken. Manche Paarungen sind einfach nicht füreinander bestimmt.
So schwer es dann auch fällt, zum Wohle aller muss in seltenen Fällen eine schwere Entscheidung getroffen und die Zusammenführung der Katzen als gescheitert betrachtet werden.
Gute Zeichen einer Katzenzusammenführung
Aber wie bereits erwähnt, wirklich Hopfen und Malz ist gar nicht so oft verloren. Ist die Rangordnung abgesteckt, steht einer friedlichen Hausgemeinschaft nichts im Wege. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede.
Manche Katzen einigen sich schlicht auf eine harmonische Co-Existenz, andere dagegen verlieben sich regelrecht in ihren neuen Partner – geschlechterunabhängig. Gute Zeichen, an denen du eine gelungene Katzenzusammenführung erkennen kannst, sind gegenseitiges Putzen, gemeinsames Spielen und Schmusen und das Ausbleiben von Futterneid.
Aber eines nach dem anderen. Das erste positive Anzeichen ist es, wenn sich die Katzen im Anschluss an die anfänglichen eher unfreundlichen Begegnungen ignorieren. Damit zeigen sie, dass sie nicht auf Streit aus sind.
Als nächstes kommen die ersten Annäherungsversuche. Man beschnuppert sich wortwörtlich gegenseitig. Beobachtest du ein solches Verhalten, belohne es direkt. Und zwar gleichmäßig auf alle verteilt. Das kann in Form von Zuneigung oder in Form magendurchgängiger Liebe geschehen.
Ganz allgemein ist es wichtig, dass du Tagesabläufe nicht veränderst, um deine Erstkatze nicht durcheinanderzubringen und dass Zuneigung und Aufmerksamkeit gleichmäßig verteilt werden.
Zusammenführung Katzen wann gescheitert – Fazit
Wann genau eine Katzenzusammenführung als gescheitert angesehen werden muss, lässt sich schwer verallgemeinern. Das liegt daran, dass die Eingewöhnungsphase bei manchen nur Stunden oder Tage dauert, bei anderen dagegen sogar Monate beanspruchen kann. Pendelt sich aber auch dann noch kein Zusammenleben ein, bei dem sich die Katzen zumindest ignorieren, sieht die Prognose eher schlecht aus.
Eine Zusammenführung sollte aber wirklich erst dann abgebrochen werden, wenn alle Tipps und Tricks ausprobiert worden sind. Dass eine Vergesellschaftung mehrerer Katzen völlig aussichtslos ist, kommt unter Berücksichtigung aller Vorbereitungsmaßnahmen nämlich tatsächlich seltener vor.
Prügeleien um die Frage wer die Fell-Hose im Haus anhat, sind zu Beginn ganz normal. Schlechte Zeichen für eine Zusammenführung sind dagegen einseitige, ausgeprägte Mobbing Attacken. Besonders gefährdet sind dabei Paarungen, die einen großen Altersunterschied haben oder völlig gegensätzliche Wesenszüge.
Guten Zeichen für eine gelungene Zusammenführung beginnen ganz zaghaft mit der gegenseitigen kalten Schulter, können sich aber mit der Zeit bis hin zu einer innigen Freundschaft entwickeln.
Einen Versuch ist es in jedem Fall wert. Mehrkatzenhaltung hat praktisch nur Vorteile für die Samtpfoten, die auch in Abwesenheit von Frauchen und Herrchen einen Spiel- und Schmusegefährten haben. Besonders bei reinen Wohnungskatzen ein absolutes Muss.
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