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Wesensänderung nach Läufigkeit bei Hunden – Was hat es damit auf sich?

Viele Hundebesitzer haben festgestellt, dass nach der ersten Läufigkeit ihrer Hündin eine Wesensveränderung passiert ist. Die Frage ist jetzt nur, ob das normal ist, beziehungsweise welche genauen Auswirkungen es haben kann.  Da wir unsere Tiere gerne verstehen wollen und möchten, dass es ihnen gut geht, ist es wichtig zu verstehen, was sich im Tier nach der Läufigkeit ändert. Deswegen möchten wir dich in diesem Artikel gerne darüber aufklären, wieso eine Wesensänderung nach der Läufigkeit üblich sein kann und welche Veränderungen genau passieren.

Wie verändert sich die Hündin mit der ersten Läufigkeit?

Bevor wir dir diese Frage ausgiebig beantworten können, ist es erst einmal wichtig zu verstehen, dass sich mit dem Beginn der ersten Läufigkeit etwas am Hormonspiegel der Hündin ändert. 

Das Tier kommt sozusagen in die Pubertät und durchlebt einen generellen Wandel im Körper. Da wir Menschen auch eine gewisse Wesensänderung während unserer Pubertät durchmachen, ist es nicht verwunderlich, dass es bei den Vierbeinern ähnlich ist. 

Da sich der komplette Hormonhaushalt des Tieres ändert, sind nachhaltige Änderungen der Persönlichkeit nicht ausgeschlossen. Aber das muss nichts Schlechtes sein. Bei uns Menschen ist es ja schließlich auch nicht so, dass wir nach der Pubertät nicht mehr umgänglich oder Ähnliches sind. 

Wesensänderung nach der Läufigkeit?

Verhaltensänderungen beim Tier sind wie bereits erwähnt keine Seltenheit und demnach nicht als dramatisch zu bewerten. Allerdings muss man natürlich dennoch darauf achten, dass das Tier nichts macht, was ihm schaden könnte. 

Ein klassisches Beispiel für die Veränderung des Wesens nach der Läufigkeit ist eine gewisse Fresslust, die das Tier plötzlich an den Tag legt. Du wirst eventuell festgestellt haben, dass dein Hund praktisch ewig weiterfressen könnte. 

Das ist natürlich ein Problem, wenn man der Fresslust des Tieres nachgehen würde, da dies sonst in Übergewicht enden könnte. Daher sollte man auch bei vermehrtem Hunger das Füttern nicht grundsätzlich an diesen anpassen. Ab und an mal einen Happen mehr geben ist nicht schlimm, aber übertriebenes Füttern aus Mitleid ist hierbei nicht förderlich. 

Was man ebenfalls beobachten kann, ist eine gewisse Schreckhaftigkeit beim Tier. Hierbei solltest du einfach nur ein Gefühl für deinen Hund bekommen und versuchen, äußere Faktoren, die zum Schreck oder zur Angst führen können, so gut es geht zu vermeiden. 

Anstrengend wird es allerdings dann, wenn der Hund nicht mehr so gut hört wie vorher. Eventuell hast du deine Hündin von der Leine gelassen (weil du es immer so machst), aber plötzlich hat sie nicht mehr wie gewohnt gehört. 

Das kann natürlich in so einer Situation viele Gefahren mit sich bringen. Daher ist es unbedingt anzuraten, dass man auch hier ein gutes Gefühl für das Tier hat. Wenn man schon in anderen Situationen gemerkt hat, dass die Hörigkeit nicht mehr ganz so vorhanden ist, sollte man grundsätzlich mit Leine spazieren gehen. 

Ebenfalls eine mögliche Wesensänderung nach der Läufigkeit kann eine gewisse Gereiztheit sein. Das kann je nach Hund auch dazu führen, dass sich das Tier verteidigt, sollte es sich unwohl oder bedrängt fühlen. 

Das ist zwar grundsätzlich richtig, dass man sich verteidigt, allerdings kann es sein, dass die Hündin die “Gefahr” falsch einschätzt und eventuell nach dem Nachbarn schnappt, der sie eigentlich nur streicheln wollte. 

Diese Art von Verhalten ist natürlich nicht akzeptabel und sollte daher korrigiert werden. Wichtig ist hierbei lediglich, dass man auf Strafen jeglicher Art verzichtet und versucht mit positiver Verstärkung das Verhalten des Hundes anzupassen. 

Sollte man hierbei scheitern, ist es sehr ratsam, einen Profi aufzusuchen. Hundetrainer können dir beispielsweise dabei helfen, inakzeptables Verhalten deines Hundes professionell abzutrainieren. 

Positive Wesensänderungen nach Läufigkeit – Welche gibt es?

Zugegeben, bis hierher klang es etwas negativ, was die Wesensveränderungen bei Hunden nach der Läufigkeit betrifft. Allerdings muss eine Wesensänderung nach der Läufigkeit nicht unbedingt als schlecht bewertet werden.

Viele Hunde werden nach ihrer ersten Läufigkeit sehr viel ruhiger, was für manche Hundehalter durchaus positiv ist. Dabei muss man sich keine Sorgen machen, dass es dem Tier schlecht geht. Auch hier sind wieder die veränderten Hormone der Übeltäter, was diese Veränderung normal macht. 

Andere Hundehalter finden es gut, dass der Hund etwas aufgedrehter ist. Das kann durch die Umstellung der Hormone auch als Folge der Läufigkeit resultieren. Hierbei muss man wie schon gesagt lediglich darauf achten, dass man das Tier ausreichend ausgelastet und natürlich bei Fehlverhalten sinnvoll erzieht.

Wann werden Hunde läufig und hört die Läufigkeit im Laufe des Lebens auf?

Besonders dann, wenn man sich eine junge Hündin angeschafft hat, stellt sich jetzt natürlich die Frage, wann sie das erste Mal läufig wird. So kann man sich besser darauf einstellen und vorbereiten. 

Die Frage danach, wann eine Hündin das erste Mal läufig wird, ist allerdings nicht vollständig pauschal zu beantworten. Das hängt erstens von der Rasse des Hundes und am Ende des Tages natürlich auch vom Hund ganz individuell ab. 

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass eine Hündin zwischen dem sechsten und dem zwölften Monat das erste Mal läufig ist. Unter besonderen Umständen und je nach Hund kann es aber auch mal länger dauern. Es gibt Berichte von Hündinnen, die erst nach ihrem zweiten Lebensjahr das erste Mal läufig waren. 

Nachdem wir das geklärt haben, stellt sich jetzt natürlich noch die Frage, ob die Läufigkeit bei Hunden mit zunehmendem Alter wieder aufhört. Bei uns Menschen wird das Menopause genannt. Doch existiert das auch bei Hunden?

Kurz und knapp: Nein, es gibt so etwas wie die Menopause bei Hunden nicht. Das heißt, wenn man seine Hündin nicht kastriert hat, wird diese bis ins hohe Alter auch weiterhin läufig sein. Weitere Wesensänderungen bei folgenden Läufigkeiten sind allerdings selten.

Fotos von Andriyko Podilnyk und Justin Veenema auf Unsplash

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