Freigänger Katzen genießen ihr Leben an der frischen Luft meistens auch bei Wind und Wetter. Doch wie sieht es nachts im Dunkeln und ganz besonders im kalten Winter aus? Kann ich meine Katze draußen schlafen lassen oder sollte ich sie abends lieber reinholen? Wie gefährlich kalte Winternächte sind, welche Katzen ihre Nächte besser im Haus verbringen sollten und ob längeres Fortbleiben ein Grund zur Sorge ist, erfährst du im Folgenden.
Dunkelheit und Kälte
Allseits bekannt sind Katzen nachtaktive Tiere. Nicht umsonst sind sie in der Lage im Dunkeln wesentlich besser zu sehen als wir Menschen. Durch eine reflektierende Schicht ihrer Augen sehen Katzen im Dunkeln etwa 6-mal besser als der Mensch und verfügen zudem über einen hervorragenden Hör- und Geruchssinn.
Es spricht also nichts dagegen, dass sich dein Stubentiger draußen in der dunkeln Nacht bestens zurechtfindet. Aber klar, so eine Nacht kann lang sein. Besonders in kalten Nächten bereitet es vielen Besitzern oftmals Sorgen, ob ihre Katze nachts draußen auch einen warmen Ort zum Schlafen findet – oder ob sie frieren muss oder gar erfrieren kann.
Natürlich frieren auch Katzen. Gerade deswegen wagen sich meist auch nur die wirklich hartgesottenen Freigänger bei eisigen Temperaturen längere Zeit vor die Tür. Sollte deine Katze es aber vorziehen sogar die ganze Nacht draußen zu verbringen, wird sie vermutlich bestens wissen, wo sie ein gemütliches Plätzchen zum Schlafen finden kann.
Beliebt sind dafür alle windgeschützten und trockenen Unterschlüpfe. Das sind z.B. Scheunen, Garagen oder Keller. Willst du aber auf Nummer sicher gehen, könntest du auch handwerklich aktiv werden und ihr einen kleinen Unterschlupf für draußen bauen – oder den Einzelhandel unterstützen und einen kaufen.
Dieser muss nicht besonders groß sein und kann mit einer einfachen Unterlage wie einer kuschligen Decke oder Stroh gepolstert werden. So kann deine Katze mit Sicherheit auch im Winter warm und sicher nachts draußen schlafen.
Welche Katze darf nachts nicht draußen schlafen?
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Anders sieht das bei alten, kranken oder noch kleinen Katzen aus. Diese bedürfen besonderer Fürsorge und sollen nachts eher im Haus gehalten werden.
Kleine Kitten haben noch keinen besonders gut ausgeprägten Orientierungssinn und können daher schnell verloren gehen oder zur leichten Beute werden. Noch dazu haben sie kein richtiges Unterfell entwickelt und sind deshalb noch nicht ausreichend gegen Kälte geschützt.
Es empfiehlt sich daher Freigänger am besten bereits spätestens mit der Dämmerung hinein zu holen. Denn im Gegensatz zu Katzen sind Menschen nicht mit Nachtsicht ausgestattet und eine Suche im Dunkeln gestaltet sich dann eher schwierig.
Wer seine Katze allerdings nachts draußen auf dem Balkon schlafen lassen will, kann das -ausgenommen in kalten Nächten- auch gerne tun. Voraussetzung ist hier eine solide Sicherung des Balkons und dass die Katze jederzeit Zugang nach drinnen oder allermindestens zu Klo, Futter und Wasser hat.
Meine Katze neigt zum Streunen oder ich wohne in der Nähe einer Straße
Die meisten Besitzer eines Freigänger-Exemplars erleben es irgendwann einmal. Der Vierbeiner bleibt 24 Stunden oder sogar länger seinem zu Hause fern. Die Nerven liegen blank.
Aber: alles ganz normal. Ganz besonders in der Paarungszeit sind Katzen und vor allem Kater schwer beschäftigt. Dass sie auch mal nächtelang nicht nach Hause kommen und Katzen dann auch nachts draußen schlafen ist absolut keine Seltenheit. Etwas gedämpft wird dieser Trieb durch eine Kastration bzw. Sterilisation.
Natürlich steht es jedem Katzenbesitzer aber auch frei seine Katze nachts im Haus zu behalten. Wer in der Nähe von befahrenen Straßen lebt, tut außerdem gut daran seinen Schützling nachts besser sichtbar zu machen.
Leuchthalsbänder sorgen dafür, dass Katzen im Dunkeln besser von Autofahrern gesehen werden können. Es ist jedoch wichtig darauf zu achten, dass ein solches Halsband einen Verschluss hat, der sofort aufgeht, sollte die Katze damit irgendwo hängenbleiben. Das erhöht zwar die Verlustgefahr für das Halsband, ist aber wesentlich sicherer für die Katze.

Katzenklappen – Fluch oder Segen?
Dass Katzen nachts draußen schlafen können bedeutet nicht, dass sie die komplette Nacht auch zwangsläufig mit Schlafen verbringen müssen. Wenn Miez des nachts gerne wieder hinein möchte, wird sie sich in der Regel vor der Tür bemerkbar machen.
Wer seine Nachtruhe dadurch gefährdet sieht oder seiner Katze einfach sorgenfrei jederzeit Zugang ins Haus ermöglichen will, kann über die Anschaffung einer Katzenklappe nachdenken.
Bautechnisch ist das allerdings nicht immer problemlos möglich oder wird bei Mietwohnungen nicht vom Vermieter toleriert. Darüber hinaus steht das Haus dann auch anderen tierischen Besuchern offen.
Eine Möglichkeit das einzuschränken wäre eine Katzenklappe, die sich mit einem Chip im Halsband der Katze ganz exklusiv nur dieser öffnet. Auch bei diesem Halsband gilt, ein Sicherheitsverschluss ist ein Muss.
Es gibt auch moderne Katzenklappen, die implantierte Mikrochips erkennen. Ob eventuell bereits vorhandene Chips, die man beispielsweise bei Tasso registrieren lassen hat, unterstützt werden, hängt dabei vom jeweiligen Modell ab. Andernfalls kann ein solcher auch vom Tierarzt eingesetzt werden.
Katze nachts draußen schlafen lassen – Fazit:
Katzen sind alte Nachtschwärmer und liebend gerne nachts draußen, wo sie z.B. auch andere nachtaktive Tiere jagen können. Erwachsene, gesunde Katzen sind naturgemäß mit allem ausgestattet, was ihnen das nachts draußen schlafen problemlos ermöglicht.
Im Winter werden sie sich draußen einen geeigneten Unterschlupf als Nachtlager suchen oder Frauchen oder Herrchen stellen einen kleine „Notunterkunft“ im heimischen Garten bereit.
Dass Katzen auch mal mehr als eine Nacht draußen schlafen ist in den Sommermonaten und während der Paarungszeit völlig normal. Kastrierte oder sterilisierte Katzen neigen allerdings weniger zum Streunen.
Wer aber besonders besorgt um seine Katze ist oder in der Nähe von stark befahrenen Straßen wohnt, kann sie für die Nacht auch hinein holen. Junge und kranke oder gesundheitlich eingeschränkte Katzen sollten die Nacht ebenfalls besser im Haus oder der Wohnung verbringen.
Die Anschaffung einer Katzenklappe ist, genau wie die Entscheidung ob du deine Katze nachts lieber drinnen behältst, eine sehr individuelle Abwägung. Entscheidungen dieser Art sollten immer das Wohl der Katze als Grundlage haben und die Bedürfnisse seines Vierbeiners kennt dabei sein Besitzer in der Regel am besten.