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Katze hat braunes Zeug im Ohr – Ohrmilben die Ursache?

Der hochempfindliche Hörapparat unserer Stubentiger wird in der Regel von Katze oder Kater selbst sauber gehalten. Wenn deine Katze allerdings braunes oder schwarzes Zeug im Ohr hat und sich vielleicht auch vermehrt kratzt, könnten kleine unerwünschte Parasiten die Ursache sein. Alles dazu, wie Ohrmilben bei Katzen aussehen und was man bei einem Befall tun kann, findest du hier. 

Ohrhygiene bei Katzen

Nicht umsonst gelten Katzen als besonders reinliche Tiere. Mit akrobatischer Höchstleistung gelangen sie beim Putzen auch an die letzten Ecken. Ihre Ohren können gesunde Katzen ebenfalls bestens selbst sauber halten. 

Ein Eingreifen, d.h. die Reinigung durch den Menschen, ist nur nötig, wenn die Katze alt oder gesundheitlich eingeschränkt ist. Bevor man sich am Ohr seiner Samtpfote zu schaffen macht, sollte man in jedem Fall Rücksprache mit dem Tierarzt halten. 

Leichter Dreck im Ohr, besonders bei Freigängern, und ein wenig gelblicher Ohrenschmalz sind ganz normal. Hat deine Katze dagegen auffälliges braunes oder schwarzes Zeug im Ohr, sollte abgeklärt werden, ob es sich um Ohrmilben handeln könnte. 

Katze hat braunes Zeug im Ohr – sind Ohrmilben der Grund?

Die kleinen achtbeinigen, etwa einen halben Millimeter großen Tiere besiedeln bevorzugt die Oberfläche der Haut. Ohrmilben, oder Otodectes cynotis, nisten sich dabei besonders gerne in den Ohrmuscheln von Katze oder auch Hund ein. 

Sie können von Tier zu Tier und in seltenen Fällen sogar auf den Menschen übertragen werden. Häufiger kommen sie dabei bei jungen Tieren und Streunern vor. Mit dem bloßen Auge sind sie schwer zu erkennen, höchstens als kleine, sich bewegende Pünktchen. 

Im Katzenohr durstechen sie die Haut und ernähren sich von austretenden Sekreten. Ohrmilben sind dabei richtige Familienmenschen, sie vermehren sich gerne und schnell. Sie haben einen Lebenszyklus von 3 Wochen und können auch ohne Wirt noch mehrere Wochen lang überleben. Außerhalb eines Wirtes suchen sie sich ein eher feuchtes Lebensumfeld. 

Wie kann ich einen Ohrmilbenbefall erkennen?

Generell schadet es nicht, regelmäßig einen Blick in das Kätzchenohr zu werfen. Solltest du dann auf braunes oder schwarzes Zeug im Ohr deiner Katze stoßen, ist das meist der erste Hinweis. Die Ablagerungen im Ohr werden zum Teil auch als „kaffesatzähnlich“ beschrieben.

Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass deine Katze sich vermehrt putzt, kratzt oder häufiger den Kopf schüttelt. Möglich sind auch Krustenbildung oder ein verschlechtertes Hörvermögen. Deine Katze kann allerdings auch gar keine Symptome aufweisen. 

Ohrmilben können ein- oder beidseitig auftreten. Sie verursachen denn die sogenannte Ohrräude (Otits externa parasitaria). Durch Entzündungen und sekundäre, also in Folge auftretende, Erkrankungen können auch ernstere Krankheiten, wie eine Mittelohr- oder im schlimmsten Fall Hirnhautentzündung verursacht werden.

Dazu kann der Juckreiz so stark ausgeprägt sein, dass einige Tiere sich geradezu selbst verstümmeln. Frühzeitiges Agieren ist daher besonders wichtig. Auffälliges braunes, schwarzes eher krümeliges Zeug bzw. Sekret oder auch ein unangenehmer Geruch, ausgehend vom Ohr, sind die ersten Warnhinweise. 

Was tun bei Ohrmilben?

Der Tierarzt weiß am besten, wie Ohrmilben bei Katzen aussehen. Er nimmt zur Diagnosestellung ein Otoskop, also einen Ohrspiegel, und schaut in das Ohr der Katze. Eventuell entnimmt er auch einen Abstrich und untersucht diesen unter dem Mikroskop. 

Ist die Diagnose gesichert, werden in der Regel Salben oder Tropfen zur Behandlung der Milben bzw. Ohrräude verschrieben. Sollten schon Begleiterkrankungen vorhanden sein, wird geprüft ob und wie diese behandelt werden müssen. 

Eine erfolgreiche Behandlung von Ohrmilben hängt entscheidend davon ab, dass sie genau nach Angaben des Veterinärmediziners erfolgt. Das heißt vor allem, sie darf nicht vorzeitig abgebrochen werden, da die kleinen Mietnomaden, wie bereits erwähnt, einen mehrwöchigen Lebenszyklus haben. 

Leben mehrere Tiere im Haushalt, müssen alle mitbehandelt werden. Eine weitere wichtige Maßnahme, um die Parasiten loszuwerden, ist das Waschen von Decken, Kuschelkissen und Ähnlichem. Und das am besten bei hohen Temperaturen, um auch dem letzten Milbenausreißer den Garaus zu machen.

Vorbeugende Maßnahmen

Gerade bei Katzen mit Freigang lassen sich vorbeugende Maßnahmen nur schwer treffen. Prophylaktische Medikamente sind zudem in ihrer tatsächlichen Wirkung höchst umstritten. 

Wirklich hilfreich ist es dagegen zwar nicht auf klinische Reinheit, aber ein gesundes Maß an Hygiene im Haus und insbesondere an den typischen Schlafplätzen deiner Tiere zu achten. Regelmäßiges Staubsaugen und das Waschen von Textilien schützen dann auch den Menschen. 

Katzenohren sind ausgesprochen empfindlich. Liegt keine gesundheitliche Notwenigkeit vor, hier bitte nicht selbst Hand anlegen. Wenn überhaupt, ist es möglich mit einem weichen Tuch den äußeren Gehörgang in sanften nach außen wischenden Bewegungen zu reinigen. Das Tuch sollte dabei feucht sein, aber auf keinen Fall nass, damit kein Wasser in den Gehörgang gelangt. 

Wattestäbchen nur verwenden, wenn der Tierarzt dies ausdrücklich angeordnet und am besten vorgeführt hat. Dringt man damit zu tief ein, kann man den Gehörgang verletzen oder Ohrenschmalz und Dreck noch tiefer hineinbefördern.

Zusammenfassung – Katze hat braunes Zeug im Ohr

Wie Ohrmilben bei Katzen aussehen weißt du nun. Achte auf Anzeichen wie vermehrtes Kratzen, Putzen und Kopfschütteln. Stellst du bei der regelmäßigen Blickkontrolle fest, dass deine Katze braunes oder schwarzes Zeug im Ohr hat, sollte das mit einem Besuch in der Tierarztpraxis abgeklärt werden. 

Ohrmilben lassen sich in der Regel gut behandeln. Kommen allerdings noch andere Erkrankungen hinzu, könnte eine Kombination aus mehreren Medikamenten notwendig werden.  

Auch wenn eine Übertragung auf den Menschen eher selten ist, sollte zum Schutze aller auf gute Hygiene zu Hause geachtet werden. Das ist auch die beste prophylaktische Maßnahme gegen eine Milbenausbreitung. 

An den sehr empfindlichen Katzenohren dürfen nur Reinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, wenn es absolut notwendig ist und man weiß, was man tut. Eine gesunde Katze ist bestens dazu im Stande sich selbst sauber zu halten. Daher sind zusätzliche Säuberungen durch den Menschen nicht nur unnötig, sie können sogar gefährlich sein. 

Bei der medikamentösen Behandlung des Ohres empfiehlt es sich Tipps vom Tierarzt oder anderem Fachpersonal einzuholen. Je nach Katze und auch danach, ob Schmerzen vorhanden sind, kann es sich sowieso als schwierig erweisen überhaupt an das Ohr deiner Katze zu dürfen.  

Daher ist es hilfreich bereits im Alltag mit deiner Katze zu trainieren. Mit Leckerlis und im entspannten Umfeld kann man seinen Vierbeiner durchaus überreden Berührungen am Kopf und an den Ohren zu tolerieren. 

Titelfoto von Gayatri Malhotra auf Unsplash

Foto von Alvan Nee auf Unsplash

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