Eventuell befindest du dich aktuell in der Lage, in der du dir überlegst dir einen Hund anzuschaffen. Ein nachvollziehbarer Gedanke, da diese wundervollen Fellnasen wirklich treue Begleiter sind. Allerdings gibt es da immer wieder ein Problem, wenn es um das Züchten von Hunden geht. Inzucht. bei Hunden. Es kommt tatsächlich noch immer vor, dass Züchter sich entscheiden Hunde derselben Blutlinie miteinander zu verpaaren. Das kann beispielsweise wirtschaftliche Gründe haben.
Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie du sicher sein kannst, dass dein Hund nicht aus einer Zucht stammt, in der Inzucht betrieben worden ist?
Und falls du dir überlegt hast selbst zu züchten, möchten wir dich natürlich aufklären wieso direkte Inzucht bei Hunden verboten ist und welche Nachteile diese auch auf deine Zucht haben kann.
Inzucht bei Hunden verboten – Warum ist das so?
Um zu verstehen was Inzucht bei Hunden überhaupt ist, muss man das Prinzip von Inzucht an sich verstanden haben. Grundsätzlich handelt es sich bei Inzucht um die Verpaarung von beispielsweise zwei Hunden, die miteinander verwandt sind.
Das muss nicht bedeuten, dass man zwei Geschwister miteinander verpaart. Es könnte sich auch um etwas entferntere Verwandte derselben Blutlinie handeln.
Allerdings schreibt der Gesetzgeber klar vor, dass die Verpaarung von zwei Geschwistern bei Hunden klar verboten ist. Wenn man hingegen entferntere Verwandte miteinander verpaaren will, ist die Inzucht bei Hunden sogar gestattet. Wieso du das aber dennoch nicht machen solltest, erklären wir dir gleich.
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Inzucht bei Hunden ist grundsätzlich keine gute Idee. Egal ob sie direkt miteinander verwandt oder nur entfernte Verwandte sind.
Beim Kauf von einem Hund sollte man auch unbedingt darauf aufpassen einen zertifizierten Züchter zu wählen, um sicher zu gehen, dass eine gesunde Blutlinie vorhanden ist.
Wenn Züchter entfernte Verwandte miteinander verpaaren, kann das obwohl es nach dem Gesetz erlaubt wäre, dennoch zu Problemen in der Genetik der Tiere führen.
Das kann sich dann auf deren Lebenserwartung auswirken. Hunde, die aus einer Inzucht stammen, haben im Schnitt eine weitaus geringere Lebenserwartung.
Der Grund dafür ist, dass der Gencode der Tiere sehr instabil ist. Bei einer Verpaarung unter Geschwistern könnte der Gencode dermaßen instabil sein, dass die Welpen zum Teil tot oder mit starken Behinderungen auf die Welt kommen.
Dadurch, dass aber auch bei der Inzucht mit entfernten Verwandten der Gencode beschädigt wird, ist es nicht selten, dass die Tiere im Laufe ihres Lebens an Autoimmunerkrankungen leiden und früher sterben.
Generell steigt die Anfälligkeit für allerlei Krankheiten. Damit ist es aus der Sicht des Züchters eigentlich überhaupt keine gute Idee, Tiere derselben Blutlinie miteinander zu verpaaren, auch wenn sie etwas entfernter verwandt voneinander sind.

Inzucht bei Hunden Symptome – Woran kann man es erkennen?
Wie schon beschrieben ist es so, dass bei einer Inzucht der Gencode des Tieres beschädigt wird. Demnach treten natürlich bei der Inzucht von Hunden Symptome auf, die darauf zurückzuführen sind, dass die Gene nicht wirklich gesund sind.
Dadurch kommt es zu einer zum Teil weitaus geringeren Lebenserwartung.
Das kann wiederum sehr viele Gründe haben:
Einer der bekanntesten Gründe haben wir ja bereits genannt. Hierbei handelt es sich um Autoimmunerkrankungen, die natürlich dazu führen können, dass die Tiere früher sterben. Eine uns sehr bekannte Autoimmunerkrankung, die stark unter uns Menschen kursiert ist AIDS.
Hunde bekommen in dem Fall jedoch kein AIDS, haben aber dennoch durch die defekten Gene ein sehr viel schlechteres Immunsystem, als die Tiere, die aus einer gesunden Zucht stammen.
Das bedeutet demnach, dass bereits eine leichte Erkältung oder eine bakterielle Infektion beziehungsweise Viruserkrankung unbehandelt zum Tod führen kann. Bei einem Tier aus einer gesunden Zuchtlinie würde das hingegen nicht passieren.
Schlimme Krankheiten durch Inzucht bei Hunden?
Auch schwere Erbkrankheiten, wie beispielsweise Krebs, können durch die Inzucht bei Hunden verstärkt vorkommen. Hierbei hat man beobachtet, dass die defekten oder fehlerhaften Gene der Tiere, die aus der Inzucht stammen dafür sorgen können, dass Zellen schneller mutieren können und demnach Krebs entstehen kann.
Wenn die Inzucht beim Hund allerdings sogar so betrieben wird, dass nahe Blutsverwandte wie Geschwister, oder Mutter mit Sohn gekreuzt werden, sind die Schäden in den allermeisten Fällen sehr hoch und kaum zu übersehen. Hierbei kann es zum einen wie schon erwähnt zu Totgeburten kommen oder die Tiere haben sogar sichtbare Behinderungen.
Es gab Fälle, bei denen Hunde ohne Augen geboren worden sind, was natürlich eine starke Einschränkung der Lebensqualität der Tiere ist. Nachfolgende schwere Krankheiten bei einer Inzucht aus der direkten Blutlinie sind dann dementsprechend noch wahrscheinlicher.
Allerdings gibt es nicht nur körperliche Schäden, wenn Inzucht bei Hunden betrieben wird. Bei psychischen Schäden der Tiere spricht man daher oft von einer sogenannten Inzuchtdepression.
Die Tiere haben dann ein gestörtes Sozialverhalten und können im schlimmsten Fall sogar aggressiv und gefährlich sein.
Man kann das an der Stelle mit einer starken psychischen Krankheit bei einem Menschen vergleichen. Wenn dieser beispielsweise eine sehr schwere multiple Persönlichkeitsstörung hat, ist dieser ebenfalls nicht allzu einfach einzuschätzen und in manchen Fällen sogar gefährlich.
Auch wenn ein Züchter eine bestimmte Blutlinie fortführen will und demnach zum Mittel der Inzucht greift, ist das keine gute Idee.
Nicht nur aus dem Grund, dass es große Probleme bei den Tieren auslösen kann, wie wir ja schon gesehen haben. Auch die Würfe des Muttertieres fallen kleiner aus, als bei einer Zucht mit einer gesunden Blutlinie.
Das heißt, dass es sich nicht nur aus ethischer Sicht nicht lohnt Inzucht bei Hunden zu betreiben. Auch wirtschaftlich kann es einen Schaden hinterlassen und sollte daher nicht angewendet werden.
Übrigens auch bei Katzen ist Inzucht immer wieder ein Thema, in diesem Beitrag gehen wir näher darauf ein.
Inzucht Hundekauf vermeiden – darauf solltest du achten
Wenn du dir jetzt überlegst, dir einen Hund zuzulegen, solltest du definitiv aufpassen woher du deinen neuen Liebling holst. Leider gibt es bei den Hundezüchtern ab und an das ein oder andere schwarze Schaf.
Daher ist der erste und wichtigste Tipp, dass es zu dem Kauf des Tieres Papiere gibt, die die Zuchtlinie belegen.
Abgesehen davon sollte man, wie schon erwähnt, auch auf einen zertifizierten und geprüften Züchter zurückgreifen.
Privat- oder Hobbyzüchter sind oft nicht die beste Wahl, wenn es darum geht sicher zu gehen, dass der Hund nicht aus einer Inzucht stammt.
Allerdings muss es ja auch nicht immer ein Hund aus einer Zucht sein. Schau dich doch auch mal im Tierheim um oder kontaktiere eine Tierrettung im Ausland. Hier werden oft ehemalige Straßenhunde vermittelt.
Das Positive dabei ist, dass die Tiere natürlich auf ihren Gesundheitszustand geprüft werden und durch die unkontrollierte Vermehrung in “freier Wildbahn” auch mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Inzucht Tiere sind.
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