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Hund hat Kaugummi gefressen – das solltest du sofort tun!

Nach dem Essen greifen viele Menschen zum Kaugummi, um ihren Mund zu erfrischen. Kaugummi kauen kann schnell bei schlechtem Geschmack im Mund oder sogar Mundgeruch helfen, besonders wenn man keine Zahnbürste zur Hand hat. Frischer Atem ist mit einem Kaugummi immer garantiert. Dies funktioniert jedoch nur beim Menschen. Für Hunde können die Kaufstreifen schnell zu einer Gefahr werden. Besonders frische Kaugummis auf dem Gehsteig sind für einige Hunde sehr interessant. Aber auch im Haushalt können Hunde mit Kaugummis in Berührung kommen. Stelle dir vor: Dein Hund hat Kaugummi gefressen. In diesem Artikel erfährst du, was du in diesem Fall unbedingt tun solltest.

Hund hat Kaugummi gefressen – das solltest du tun

Eine wichtige Information vorab. Sollte dein Hund Kaugummi gefressen hat, solltest du sofort auf der Verpackung nachschauen, ob im Produkt das Süßungsmittel (Xylit) enthalten ist. In diesem Fall musst du unbedingt sofort zum Tierarzt oder besser in eine Tierklinik fahren.

Wenn dein Hund Kaugummi gefressen hat, solltest du dir also als Erstes die Frage stellen, ob es sich um ein zuckerfreies Produkt gehandelt hat. Falls, dem so ist, informiere sofort deinen Tierarzt. In einigen ungezuckerten Produkten wird mittlerweile das für Hunde giftige Xylit als Inhaltsstoff eingesetzt. Wenn kein Xylit auf der Packung angegeben ist, solltest du dennoch deinen Tierarzt zur Klärung einschalten.

Wenn es sich um ein gezuckertes Kaugummi gehandelt hat, kannst du dich in den meisten Fällen beruhigen. In diesen Kaugummis wird meist kein Xylit eingesetzt. Dennoch solltest du die Inhaltsstoffe auf der Packung des Kaugummis genau studieren.

Wenn es ein Kaugummi mit Xylit war, packe deinen Hund ins Auto und fahre schnellstmöglich in die Tierklinik. Nimm die Verpackung des Kaugummis im besten Fall mit, so können die Tierärzte klären wie viel dein Hund von dem giftigen Stoff aufgenommen hat.

Xylit schmeckt ähnlich süß wie Zucker und wird als Zuckerersatz in Lebensmitteln wie Kaugummi, Backwaren und Süßigkeiten verwendet. Darüber hinaus können diese Produkte Xylit enthalten:

  • Homöopathische zuckerfreie Kugeln
  • Zahnpasta
  • medizinische Nährlösungen
  • Trinkwasserzusätze

Der Xylit-Gehalt variiert je nach Produkt und ist nicht immer auf der Verpackung angegeben. Obwohl die Substanz für den menschlichen Verzehr unbedenklich ist, kann schon das Verschlucken einigen Kaugummis bei einem leichten Hund sehr gefährliche Vergiftungssymptome verursachen.

Neben Hunden können sich übrigens auch andere Haus- und auch Nutztiere an Xylit vergiften. Darunter sind Kaninchen, Kühe, Ziegen aber auch Frettchen.

Zuckerfreie Kaugummis sind meistens giftig für Hunde

Bei Hunden äußert sich eine Xylit-Vergiftung in einem raschen dosisabhängigen Anstieg des Insulins und einem entsprechenden Abfall des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie). Wird der Hund nicht behandelt, kann es zu irreparablen Hirnschäden und sogar Tod des Hundes kommen.

Betroffene Hunde leiden unter Lethargie, Schläfrigkeit, Zittern, Ataxie, verschwommenes Sehen, Erbrechen, Durchfall oder sogar Krampfanfälle begleitet von einem komatösen Zustand, die sogar zum Tod führen können. 

Die Symptome treten normalerweise nach einer halben bis vollen Stunde auf. Daher gilt es schnell zu handeln und einen Tierarzt aufzusuchen.

Das kann der Tierarzt bei einer Xylit-Vergiftung tun

Wenn der Hund erst vor kurzem das Kaugummi gegessen hat, wird der Tierarzt wahrscheinlich schnellstmöglich versuchen deinen Hund zum Erbrechen zu bringen. Dafür kann auch Brechmittel eingesetzt werden. Das Erbrechen ist wichtig um zu verhindern, dass dein Hund noch weiteres Gift über den Magen in sein Blut aufnimmt.

Wenn dein Hund schon vor einer Weile Kaugummi gefressen hat, wird der Tierarzt versuchen die Kontrolle über Blutzuckerspiegels deines Hundes wiederherzustellen. Damit behandelt der Tierarzt eines der wichtigsten Symptome des Giftes. Da sich die Vergiftung über einige Stunden erstreckt, ist es meistens erforderlich, dass dein Hund beim Tierarzt bleibt.

Zur Stabilisierung des Blutzuckers wird meist eine Zuckerlösung an den Blutkreislauf deines Hundes angeschlossen. Die Behandlung ist so lange notwendig bis kein Xylitol mehr im Körper zu finden ist.

Da Xylitol auch die Leber deines Hundes schädigen kann, muss der Hund noch einige Tage nach der akuten Vergiftung regelmäßig überwacht werden. So kann der Tierarzt ausschließen, dass keine Entzündung in dem Organ vorliegt. Falls dem so wäre, könnte es, im schlimmsten Fall, zu Leberversagen kommen und dein Hund könnte auch noch nach einigen Tagen versterben.

In der Regel bekommen Tierärzte die Vergiftung jedoch unter Kontrolle und deinem Hund geht es nach einigen schwierigen Tagen wieder gut. Dafür ist es jedoch sehr wichtig, dass die Versorgung so schnell wie möglich erfolgt. Wenn dein Hund also zuckerfreies Kaugummi gefressen hat, solltest du nicht zögern, sondern einen Tierarzt einschalten.

Versorgung bei einem normalen Kaugummi

Wenn dein Hund nur ein normales Kaugummi gefressen hat, musst du dir nicht den Kopf zerbrechen. Eine akute Vergiftung wie bei einigen zuckerfreien Kaugummis wird er nicht durchleben.

Trotzdem solltest du deinen Hund in den Stunden und Tagen nach dem Verzehr des Kaugummis im Auge behalten. Der Grund dafür ist ein möglicher Darmverschluss. Bei einem Kaugummi wird es zwar eher nicht dazu kommen, aber wenn ein kleinerer Hund zugeschlagen hat, kann es durchaus dazu kommen.

In der Regel dauert es bis zu einem vollen Tag bis Nahrung oder kleine Fremdkörper das Verdauungssystem deines Hundes passiert haben. Das Kaugummi wird vom Magen und Darm deines Hundes nicht zersetzt und kann daher zu einer Verstopfung des Darms führen, wodurch andere Nahrung diesen nicht mehr passieren kann.

Durch die längere und nicht genau bestimmbare Passagezeit von Nahrung durch das Verdauungssystem deines Hundes, kann einige Tage dauern, bis sich Symptome eines Darmverschlusses zeigen. Zu den Symptomen eines Verschlusses gehören Erbrechen, Druckempfindlichkeit im Bauch, Verstopfung, Appetitlosigkeit oder ungewöhnliches Verhalten. Solltest du einen solchen Darmverschluss bei deinem Hund nach dem Verzehr von Kaugummi vermuten, solltest du unbedingt einen Tierarzt einschalten. Zum einem Darmverschluss kann es übrigens auch kommen, wenn deine Hund andere Gegenstände, wie zum Beispiel eine Socke gefressen hat.

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