Viele Hunde sind wahre Allesfresser, sie fressen wirklich alles, was ihnen über den Weg läuft. Leider kommen sie durch dieses Verhalten auch öfter in Situationen, die für Hund gefährlich werden können. Vielleicht hast du auch schonmal von der Terrasse in den Garten geblickt und gesehen: dein Hund frisst Rindenmulch. Ob Rindenmulch für Hunde giftig ist und welche Alternativen es zum Rindenmulch für deinen Hund gibt, erkläre ich dir in diesem Artikel.
Wie du weißt, ist Rindenmulch ist die geschälte und zerkleinerte Rinde eines Baumes. Für uns Hobbygärtner hat das Produkt viele Vorteile. Auf dem Boden eines Gartens erschwert er das Wachstum von Unkraut. Der Boden unter ihm bleibt länger feucht, was besonders im Sommer nützlich ist.
Im Winter schützt Rindenmulch den Boden vor Frost. Außerdem erhöht sich dank der fein gehackten Rinde des Baumes die Fruchtbarkeit des Bodens, da sich darin Mikroorganismen ansiedeln.
Dekorativer Rindenmulch in verschiedenen Größen und Farben wird oft verwendet, um den Boden um Pflanzen herum zu bedecken und bestimmten Bereichen des Gartens ein besonderes Aussehen zu verleihen.
Rindenmulch hat ganz unterschiedliche Eigenschaften, da es keine offizielle Regelung für seine Zusammensetzung gibt. Es kann auch vorkommen, dass nicht die Rinde in die Verpackung gelangt, sondern Fremdstoffe aus anderem pflanzlichen Ursprungs. Eventuell mischen sich sogar nicht pflanzliche Fremdkörper in die Mischung.
In Deutschland besteht Rindenmulch in den meisten Fällen aus heimischen Hölzern wie Fichte, Kiefer und Tanne.
Warum frisst mein Hunde überhaupt Rindenmulch?
Das könnte dich auch interessieren:
Hunde mögen alles Neue und müssen etwaige Änderungen in ihrem Revier erstmal genau inspizieren. Wenn Mulch für deinen Hund noch eine neue Erfahrung ist, wird er entsprechend mehr Zeit investieren, um diesen neuen speziellen Bodenbelag genauer zu beschnüffeln.
Für einige Hunde bietet sich dann schnell das Bild das Rindenmulch eine richtig tolle Sache ist. Neben einigen interessanten Stöcken in der Mischung, haftet dem Ganzen auch ein interessanter Geruch an.
Hunde, die besonders viel Spaß am Kauen haben, werden einige der Holzreste im Rindenmulch sicher lieben. Die Hölzer haben genug härte damit der Hund darauf ordentlich herumkauen kann.
Viele Hunde kauen dann entweder auf den Stöckchen herum, oder wälzen sich direkt im Mulch. Beides kann zu Problemen führen, wie ich dir später in diesem Artikel zeigen möchte.
Natürlich gibt es noch andere Gründe, warum ein Hund Interesse an Rindenmulch haben könnte, diese sind aber die häufigsten Gründe.
Nachdem du nun weißt, warum sich dein Hund überhaupt so sehr für Rindenmulch interessiert und Rindenmulch sogar fressen möchte, kommen wir zu den Gefahren von Rindenmulch für Hunde.
Hund frisst Rindenmulch – ist das schlimm?
Rindenmulch kann für deinen Hund eine ganze Reihe von Problemen verursachen. Daher solltest du deinen Hund keinesfalls darin spielen oder daran herumkauen lassen.
Eine der größten Risiken ist es, dass dein Hund dadurch kleiner Holzstückchen isst und sie im schlimmsten Fall verdaut. Abhängig von der Größe und Holzart kann es dadurch zu weiteren Problemen kommen.
Kleinere Holzstücke können eine Blockade im Verdauungssystem verursachen. Der Magen und Darmtrakt von Hunden ist einfach nicht für die Verarbeitung von Holz ausgelegt. Daher müssen diese Blockaden oftmals von einem Tierarzt mühevoll und gefährlich mit einer Operation entfernt werden.
Je größer diese Holzstückchen und andere Gegenstände, die sich vielleicht im Rindenmulch versteckt halten, desto größer die Gefahr für deinen Hund.
Wenn dein Hund großes Interesse an Stöcken aller Art hat, solltest du ihn unbedingt vom Rindenmulch in deinem und anderen Gärten fernhalten.
Neben der Gefahr durch die Holzstücke und anderer Fremdkörper gibt es jedoch noch einige andere Gefahren, die von Rindenmulch ausgehen. Dazu zählt neben den Inhaltsstoffen des Rindenmulch auch etwaiger Pilzgehalt in der Mischung oder andere Chemikalien, die sich im Mulch verstecken.

Ist Rindenmulch giftig für Hunde?
Leider kann die auf den ersten Blick harmlose zerkleinerte Rinde eines Baumes, mit der manche Hunde so gerne spielen, auch für Haustiere giftig sein.
Die größte Gefahr die Rindenmulch ausgeht sind Schimmelpilze, die sich in der Mischung verstecken können. Daher kann Rindenmulch tatsächlich giftig für Hunde sein. Eine solche Pilzvergiftung ist mehr als eine kleine Magenverstimmung und sollte als ernsthafte Erkrankung behandelt werden.
Bei Nichtbehandlung kann es durchaus zum Tod deines Hundes führen. Vom Tierarzt werden Medikamente gegen Krampfanfälle verabreicht. Oft wird eine Magenspülung durchgeführt oder Erbrechen eingeleitet. Zusätzlich unterstützt Flüssigkeitstherapie die Behandlung. Weil Schimmelpilze den Körper deines Hundes schwer schädigen können, kann sich die Behandlung auch über einige Tage erstrecken und du musst deinen Hund beim Tierarzt lassen.
Ein weiteres Problem, das Rindenmulch für Hunde giftig sein lassen kann, ist die Verwendung von Eichen als Grundmaterial für den Mulch. Dieser Baum ist wegen seiner enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) sehr giftig für Hunde. Die sind im Holz und auch der Rinde enthalten. Das Gleiche gilt übrigens auch für Eicheln, die man auf dem Waldboden findet, daher Vorsicht beim Waldspaziergang.
Wenn der Hund Rindenmulch mit Eichenteilen kaut oder frisst, kommt es zu einer Vergiftung. Diese äußert sich üblicherweise durch Durchfall, Erbrechen und Krämpfe. Kann durch darauf folgenden Nierenversagen sogar zum Tod des Hundes führen.
Neben den natürlichen Giftstoffen im Rindenmulch können sich auch menschengemachte Stoffe darin wiederfinden, die deinem Hund schaden können. Das können vor allem Lacke oder Farben sein, die sich auf dem gehäckselten Holz befunden haben.
Auch Pestizide können vorher auf den Hölzern eingesetzt worden sein, vor allem wenn es sich um Nutzpflanzen gehandelt hat.
Der Verzehr und auch schon das Spielen mit Rindenmulch sollten daher für deinen Hund ein Tabu sein. Es gibt zu viele Faktoren, auf die du keinen Einfluss hast. Auch hochpreisige Mulchprodukte können mit Schimmelpilzen befallen sein. Daher solltest du dich für deinen hundefreundlichen Garten lieber nach Alternativen umschauen.
Alternative zu Rindenmulch für Hunde
Nicht jeder Hund frisst Rindenmulch. Welpen fangen jedoch oft an, auf Holzstücken zu kauen, was bereits sehr gefährlich sein kann.
Sobald der Hund dies für sich selbst entdeckt, wird es für dich schwierig, ihn davon abzubringen. Dann musst du das Haustier im Garten überwachen oder Bereiche, in denen Rindenmulch verwendet wird, mit einem Zaun abgrenzen.
Es gibt jedoch eine Alternative zu Rindenmulch für deinen Hund. Du kannst Pinienmulch verwenden. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine zerkleinerte Rinde, die nur aus Pinienholz besteht. Die Pinien, die für die Mulchproduktion verwendet werden, stammen oftmals aus den Ländern rund um das Mittelmeer. Dadurch, dass keine heimischen Hölzer verwendet werden, sind die Produktionskosten und damit auch der Verkaufspreis von Pinienmulch deutlich höher.
Die Pinienrinde hat eine besondere rostrote Farbe, die sich in vielen Gärten gut macht. Außerdem hat die Rinde der Pinie die Eigenschaft langsamer zu verrotten. Auch der Gehalt von ätherischen Ölen ist in der Pinienrinde sehr hoch, dadurch hat der Mulch länger einen angenehmen Piniengeruch.
Für Hunde hat Pinienmulch einen großen Vorteil. Die Rinde ist nicht direkt giftig und auch der Pilzgehalt ist deutlich geringer. Das Problem von Stöcken, die sich im Verdauungstrakt deines Hundes verfangen können, besteht allerdings trotzdem.
Somit ist Pinienmulch als Dekorationsmaterial für deinen Hund etwas sicherer. Gesundheitsschäden kannst du auf diese Weise nicht vollständig beseitigen, jedoch ist dein Vierbeiner mit Pinienmulch besser vor unerwünschten Einflüssen in deinem Garten geschützt.
Eine weitere Alternative kann daher sein, die Wege im Garten stattdessen mit Kies oder anderen Steinen auszulegen. Natürlich fehlen diesen Oberflächen viele Vorteile die Mulch dem Garten bietet, jedoch sind sie deutlich sicherer für deinen Hund.